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„Meine kulturelle Identität – Kulturelle Vielfalt leben“

Ein Schulprojekt der MEWO Kunsthalle mit dem W-Seminar „Jugendkulturen“

 

Was wissen wir von einander? Wie ist unsere Vorstellung ferner Länder und Menschen von meinungsbildenden Schriften und Bildern geprägt? Man möchte gerne antworten: „Ich entwickle eine unabhängige Sicht und lasse mich nicht beeinflussen…“ und ahnt im selben Moment, dass es kaum möglich ist. Rajkamal Kahlon ist eine Künstlerin, die sich intensiv damit auseinander gesetzt hat, wie der vermeintlich objektive Blick von außen mit vorgefertigten Stereotypen verschmilzt. Ihre Ausstellung in der MEWO Kunsthalle zu dem ethnologischen Band „Die Völker der Erde“ von 1900 legt beispielhaft das vorgeformte Bild des „Wilden“ und „Primitiven“ offen, welches in dem Buch dargeboten wird. Bis heute kann man dortige Darstellungsweisen in der Populärkultur wiederfinden. Ähnlichkeiten zur Beobachtung von Jugendkulturen fallen auf: Der vermeintlich objektive Blick eines jeden von uns verschmilzt mit unseren Vorurteilen z.B. gegenüber Punks, Hippies o. A. Diese Vergleichbarkeit machte auch das W-Seminar „Jugendkulturen“ neugierig! In der Begegnung mit den Werken Rajkamal Kahlons in der MEWO Kunsthalle und in dem gestalterischen Workshop bei uns an der Schule zusammen mit Linda Blaske und Natalie Gianfelice-Wagner, spürten wir den verschiedenen Sichtweisen nach.  Die Suche nach der eigenen Identität – das ist wohl das verbindende Element zwischen den Werken der Künstlerin und dem Forschungsfeld Jugendkulturen. Immer wieder sind wir aufgefordert genau hin zu sehen, den Blick auf seine Objektivität zu überprüfen, den eigenen Wunsch nach Ab-grenzung und Ab-heben aus der Masse zu hinterfragen – Rajkamal Kahlon zeigt, dass es dabei zwangsläufig zu menschlichem Leiden kommt. Die praktischen Werkstücke des Seminars die in der MEWO Kunsthalle ausgestellt wurden vereint auf positive Weise die Verschiedenheit im gestalterischen Ausdruck: Jede und Jeder zeigt sich auf seine persönliche Weise. Einander diese Vielfalt zugestehen, Differenzen aushalten und Respekt für Unbekanntes entwickeln ist heute wichtiger denn je, damit unser globales Miteinander gelingt und damit sich neue Sichtweisen bilden.

B.Blecha