Fachschaft Latein
Bedeutung des Faches
Der Lateinunterricht fördert durch intensive Beschäftigung mit der lateinischen Sprache und Literatur die Einsicht, dass die griechisch-römische Antike ein wichtiges Fundament der europäischen Kultur ist und in vielen Bereichen bis in die Gegenwart fortwirkt. Indem das Fach eine Brücke zwischen Antike und Moderne spannt, trägt es entscheidend dazu bei, ein Bewusstsein europäischer Identität zu schaffen, und erzieht allgemein zu Weltoffenheit und zu einem vorurteilsfreien Umgang mit fremden Kulturkreisen.
Viele Fragen und Themen, mit denen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen anhand der lateinischen Texte befassen, sind von zeitloser Gültigkeit und betreffen ihre eigene Erfahrungswelt. Die Suche nach Antworten und Lösungen veranlasst sie, sich mit tradierten Werten auseinanderzusetzen, dabei eigene Überzeugungen zu entwickeln und immer wieder neu zu überdenken.
Das Erlernen des Lateinischen vermittelt den Schülern zudem grundlegende sprachliche und damit verbunden kognitive Fähigkeiten, die ihnen in anderen Fächern sowie in Studium und Beruf zugutekommen. Vor allem in den romanischen Sprachen, die sich auf der Basis des Lateinischen entwickelt haben, können sie ihre Kenntnisse des lateinischen Wortschatzes und der Grammatik mit großem Nutzen anwenden.
ROMS DEMONSTRATION SEINER MACHT – AUF DEN SPUREN IN ROM
P-SEMINAR 2013/15
Begründung und Zielsetzung des Projekts:
Die Geschichte der antiken Welt erschließt sich aus zweierlei Arten von Quellen. Neben der schriftlichen Überlieferung, mit der sich die Schüler im Lateinunterricht über Jahre hinweg auseinanderzusetzen haben, hat sich auch eine große Menge an historischer Sachkultur erhalten.
Anhand ausgewählter themenbezogener Hochbauten, die in der italienischen Hauptstadt auch heute noch für Studienzwecke zur Verfügung stehen, sollen sie Schülerinnen und Schüler die erlernten Unterrichtsinhalte verifizieren und die selbständig erworbenen Kenntnisse zu jeweils einem Einzelobjekt im Rahmen einer Exkursion vor Ort den Mitschülern weitervermitteln.
Projektleitung: OStRin Reintraud Harant
Seminarfahrt nach Rom vom 23. – 28.07.2014
Am 23. Juli trafen wir, die 13 gutgelaunten Schüler des P-Seminars Latein, uns mit unseren Begleitpersonen, Frau und Herrn Harant, am Allgäu Airport, um zu unserer Entdeckungstour nach Rom aufzubrechen. Nach einer kurzen Flugzeit kamen wir am Aeroporto Ciampino an und fuhren mit dem Bus zur Statione Termini, um uns einen Weg durch den Wirrwarr des italienischen Straßenverkehrs zu unserer Unterkunft zu bahnen. Dort angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und sahen uns in der näheren Umgebung um. Der erste Tag endete in verschiedenen Gruppen. In den darauf folgenden Tagen besichtigten wir die „ewige Stadt“ und erfuhren allerhand über die Sehenswürdigkeiten, darunter auch den Vatikan, das Forum Romanum und Santa Maria in Cosmedin. Die Abende endeten jeweils mit einem guten Abendessen in kleineren Restaurants. Am 28. Juli mussten wir gezwungenermaßen unsere Quartiere räumen, um nach Hause zu fliegen. Alles in allem war es eine schöne Reise, die zur Rückkehr reizt, um noch mehr von Rom zu sehen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei unseren Begleitpersonen, Frau und Herrn Harant, bedanken, die uns amüsant und unterhaltsam die Stadt Rom näher gebracht haben.
Philipp Wassermann, stellvertretend für das P-Seminar Latein 2014/15
PLANUNG, ENTWICKLUNG UND HERSTELLUNG EINES LATEINISCHEN WISSENSSPIELS
(ANHAND DES LATEINBUCHES AUSPICIA I)
P-Seminar 2012/14
Begründung und Zielsetzung des Projekts:
Den Schülerinnen und Schülern der sechsten Jahrgangsstufe sowie interessierten Eltern und auch möglichen künftigen Schülern soll der Lehrstoff des Buches Auspicia I über den alltäglichen Unterrichtsbetrieb hinaus in motivierender Weise näher gebracht werden.
Dabei soll das Bewusstsein entstehen, dass Latein nicht nur die Summe aus Wortschatz und Grammatik darstellt, sondern dass man hier die Sprache der römischen und europäischen Kultur vor sich hat. Aspekte der antiken Kultur, des römischen Alltags, der Mythologie und der Entstehung und Entwicklung Europas sollen auf kreative und spielerische Weise erfahrbar gemacht und unterrichtsbegleitend vertieft werden.
Projektleitung: OStRin Reintraud Harant
Organisation eines römischen Abends mit Unterhaltungsprogramm
P-Seminar 2011/13
Zielsetzung des Projekts: Die beteiligten Schüler sollen auf ihre im Lateinunterricht erworbenen Sach- und Hintergrundkenntnisse ( z.B. über römisches Essen) zurückgreifen und diese praxisbezogen anwenden können.
Mit dem Projekt verknüpft wäre ein Einblick in Berufe, die auf den ersten Blick eigentlich nichts mit Latein zu tun haben, aber für die Organisation des geplanten Events wichtig sind wie Historiker, Eventmanager, Koch, Gastronomiefachmann/-frau, etc. Ferner soll auf Eigenschaften wie Kreativität, Organisationstalent, Eigeninitiative, etc., zurückgegriffen werden, um diesen Abend zu organisieren. Es ist auch nötig, Grundzüge der Kalkulation und Finanzplanung zu vermitteln, damit der Abend zu keinem finanziellen Fiasko wird. Auch die Werbung für den Abend soll von den Seminarteilnehmern durchgeführt werden. Somit können auch elementare Marketingkenntnisse eingebracht werden. Die abschließende Berichterstattung erfolgt ebenfalls durch die Teilnehmer.
Projektleitung: StRin Gertrud Rummel
Beitrag des Faches zur gymnasialen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung
Die Begegnung mit antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen lateinischen Texten macht die Schüler mit der antiken Kultur und Zivilisation, mit den Ursprüngen und Werten des Christentums und neuen Denkansätzen in der europäischen Geisteswelt vertraut. Sie beschäftigen sich mit mythologischen Grundthemen und Motiven in Literatur und Kunst und entwickeln so ein Bewusstsein für deren Fortwirken in der europäischen Tradition. Bei der Analyse geschichtlicher Prozesse der Antike und der sich verändernden Verfassungsstrukturen lernen sie zentrale Inhalte der politischen Bildung kennen. Die Lektüre von Texten aus den Naturwissenschaften und dem Recht ermöglicht ihnen einen Einblick in die Entstehung dieser auch heute wichtigen Wissensbereiche. Im Bereich der Philosophie gewinnen sie einen Überblick über die grundlegenden philosophischen Richtungen der Antike, ihre Fragestellungen und ihre wichtigsten Vertreter.
Indem die Heranwachsenden bedeutende Themen, Denkweisen und Theorien sowie ihre Rezeption von der Antike bis in die Gegenwart kennen lernen, eignen sie sich ein breites Orientierungswissen an, das ihnen hilft, die Fülle an verfügbaren Informationen angemessen einzuordnen und zu bewerten. Sie entdecken vielfältige Anknüpfungspunkte zu anderen Fächern und erlangen ein Gespür für die komplexen Zusammenhänge der heutigen Lebenswelt.
Schon im Anfangsunterricht ist sprachliches Arbeiten mit inhaltlicher Erschließung verbunden, so dass wesentliche Aspekte der Textbetrachtung geübt werden. Durch schrittweises Heranführen an die Lektüre von Originaltexten sensibilisiert der Lateinunterricht die Lernenden für die unterschiedlich hohe sprachliche Dichte und die Vielfalt literarischer Ausdrucksformen. Sie entwickeln ein Bewusstsein für die Überzeugungs- und Manipulationskraft der Sprache und für den praktischen Wert rhetorischer Fähigkeiten.
Die im Lateinunterricht geübte intensive Sprach- und Textarbeit fördert die Lesekompetenz der Schüler und leitet sie durch den ständigen Vergleich mit dem Deutschen zu einem bewussten Umgang mit ihrer eigenen Sprache an. Die Systematik der lateinischen Grammatik vermittelt ihnen ein Verständnis für das Zusammenwirken sprachlicher Elemente und für das Funktionieren von Sprache an sich. Im Lauf der Zeit lernen sie, mit einer großen Zahl an Fremdwörtern sicher umzugehen, so dass sie sich in der Begriffswelt der modernen Medien und der wissenschaftlichen Fachsprachen gut zurechtfinden und ihre Kenntnisse in vielen Bereichen nutzen können. Auch einige grundlegende im Lateinunterricht vermittelte Lernstrategien können sie ebenso wie ihr sprachliches und literarisches Wissen in anderen Fächern einsetzen.
Bereits die ersten Lateinstunden wecken die Neugier der Schüler angesichts einer zunächst fremd und fern anmutenden Welt. Sie erkennen, dass die lateinische Sprache einen wichtigen Schlüssel zum Verstehen dieser Welt darstellt; dadurch werden Interesse und Freude am Erwerb der neuen Fremdsprache gefördert. Im Dialog mit antiken Texten und durch den Vergleich mit dem Denken und den Lebensformen der Antike können die Kinder und Jugendlichen Bezüge zu ihrer eigenen Lebenswelt herstellen und gewinnen Interesse an sprach- und kulturübergreifenden Sichtweisen der Gegenwart.
Durch die Vermittlung von Lern- und Arbeitstechniken, die den systematischen Erwerb der lateinischen Sprache erleichtern, soll eine positive Einstellung zum Lernen aufgebaut und verstärkt werden. Die immer komplexeren Aufgaben, besonders beim Übersetzen, verlangen von den Schülern, Zusammenhänge herzustellen und schwierige Gedankengänge nachzuvollziehen. Dabei suchen sie nach eigenständigen und kreativen Lösungswegen und stellen sich Herausforderungen immer wieder von Neuem. Zugleich entwickeln sie Konzentration und Ausdauer.
Die Lektüre lateinischer Originaltexte führt die begonnenen Lernprozesse in vielfacher Weise fort. Die Heranwachsenden üben, erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten bei der Erschließung von Texten und in der Auseinandersetzung mit Themen einzubringen. Indem sie z. B. ein lateinisches Theaterstück inszenieren oder einen Römertag gestalten, sind die Schüler gefordert, in der Gemeinschaft auf ein Ziel hinzuarbeiten, Verantwortung in der Gruppe und für die gemeinsame Aufgabe zu übernehmen, aber auch Kompromissbereitschaft zu zeigen.
Die Beschäftigung mit der römischen Literatur und Kunst weckt in den Schülern zudem den Sinn für das ästhetisch Schöne und die Freude am verständigen Lesen anspruchsvoller literarischer Texte. Durch die thematische Vielfalt der lateinischen Lektüre bekommen sie Gelegenheit, in den verschiedensten Bereichen – wie z. B. in Geschichte, Politik, Dichtung, Religion – fremde Standpunkte zu überzeitlichen Fragen kennen zu lernen und in der Auseinandersetzung mit diesen eine eigene Haltung einzunehmen und überzeugend zu vertreten.
Die Erschließung philosophischer Texte entspricht dem Interesse der jungen Menschen an Grundproblemen menschlicher Existenz und ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber Fragen der Lebensgestaltung. Die Einsicht in zentrale ethische Werte leistet eine wichtige Hilfestellung bei der Entwicklung eines eigenen Lebenskonzepts. Dies stärkt wiederum das Selbstbewusstsein der jungen Erwachsenen und wirkt somit einer unkritischen Ausrichtung am jeweils herrschenden Zeitgeist entgegen.
Zusammenarbeit mit anderen Fächern
Auf Grund des breit gefächerten Spektrums an Themen eignet sich das Fach Latein in allen Jahrgangsstufen sowie in den Seminaren gut für eine Zusammenarbeit mit anderen Unterrichtsfächern. Im sprachlichen wie literarischen Bereich können die Schüler zu den Fächern Deutsch und Griechisch sowie zu den modernen Fremdsprachen vielfache Bezüge herstellen. Historische und (staats-)politische Themenstellungen lassen sich mit den Fächern Geschichte bzw. Sozialkunde erarbeiten. Die breite Rezeption antiker literarischer Stoffe und Motive in Kunst und Musik bietet Möglichkeiten für gemeinsame Projekte mit diesen Fächern. In der Auseinandersetzung mit Fragen der individuellen Lebensgestaltung und bei der Beschäftigung mit Philosophie und antiken Wertbegriffen ergeben sich Berührungspunkte vor allem mit dem Religions- bzw. Ethikunterricht und mit den Naturwissenschaften.
Ziele und Inhalte
- 5. Klasse
- 6. Klasse: 1. Fremdsprache / 2. Fremdsprache
- 7. Klasse: 1. Fremdsprache / 2. Fremdsprache
- 8. Klasse: 1. Fremdsprache / 2. Fremdsprache
- 9. Klasse
- 10. Klasse
- 11. Klasse
- 12. Klasse
Bubenheimer-Erhart, Friederike: Die Etrusker, Darmstadt 2014 (Wiss. Buchgesellschaft)
Die Etrusker sind eines der faszinierendsten und geheimnisvollsten Völker der Antike. Lange vor den Römern auf der Apenninenhalbinsel beheimatet, unterhielten sie schon früh intensive Handelskontakte zu den verschiedensten Völkern, unter anderem zu den Griechen. So wurden die meisten griechischen Vasen nicht in Griechenland gefunden, sondern in Italien. Die Etrusker-Spezalistin Friederike Bubenheimer-Erhart stellt die Geschichte und Kultur dieses Volkes chronologisch und mit zahlreichen faszinierenden Abbildungen vor. Aufgelockert ist der Band durch Sonderseiten zu Gesellschaft, Siedlungen und Städten, Tempeln und Heiligtümern, Sprache, Schrift, Handel und Kunsthandwerk, Religion u.v.m. Interessante Persönlichkeiten wie der Bildhauer Vulca, der Flottenkommandant Velthur Spurinna oder der Kunstförderer Maecenas werden in Steckbriefen gesondert präsentiert.
Bulwer-Lytton, Edward: Die letzten Tage von Pompeji, Würzburg 1982 (Arena-Verlag)
Das Buch “Die letzten Tage von Pompeji” des englischen Dichters Edward Bulwer-Lytton gehört zu jenen berühmten Werken der Weltliteratur, die weiteste Verbreitung und immer erneutes Interesse gefunden haben. Mit Recht! Denn hier ist die antike römische Welt an der Schwelle eines neuen Zeitalters außergewöhnlich anschaulich dargestellt. Im Rahmen einer spannenden Handlung entwirft der Dichter ein farbenprächtiges Bild von Pompeji, das glanzvolle Tage erlebt, bis es im Jahr 79 n. Chr. bei dem Ausbruch des Vesuv vernichtet wird. Wer das Leben im Römischen Reich und die Ideenwelt des heraufkommenden Christentums kennenlernen will, wer eine große geschichtliche Epoche im bewegten Spiel menschlicher Gefühle erleben möchte, wird voll Freude nach diesem Buch greifen.
Dillon, Eilis: Im Schatten des Vesuv, München 1983 (Verlag dtv junior)
Timon, ein junger griechischer Sklave, kommt mit seinem römischen Herrn, dem Maler Scrofa, nach Pompeji, wo ein gutbezahlter Auftrag die beiden erwartet. Timon hat mit seinem Herrn Glück gehabt, denn Scrofa weist den begabten Jungen in die Kunst des Malens ein und ist ihm auch sonst väterlich zugeneigt. Als sich aber für Timon eine Fluchtmöglichkeit bietet, greift er zu. Während er mit seinen neu gewonnenen Freunden die Flucht vorbereitet, macht sich der Vesuv bemerkbar und schnell häufen sich Anzeichen einer drohenden Katastrophe …
Fredouille, Jean-Claude: Lexikon der römischen Welt, Darmstadt 1999 (Wiss. Buchgesellschaft)
Präzise und zuverlässig informiert dieser Band über alle Bereiche der römischen Kultur, von den wichtigsten Persönlichkeiten über geografische Begriffe bis hin zu Stichworten aus Politik, Kunst, Architektur und Religion. Wer waren die Auguren, was ist ein Peristyl, welche Aufgaben hatte ein Tribun? Dieses kompetente Lexikon ist ein unentbehrliches Nachschlagewerk für jeden, der sich für die römische Antike interessiert oder an die Stätten der bis heute wirkenden Kultur der Römer reisen möchte. Mit Zeittafel und Karten.
Parigger, Harald: Der Dieb von Rom, Würzburg 2006 (Arena-Verlag)
Italien im Jahre 23 v. Chr. Die Eltern des 15-jährigen Marius haben ihr Landgut verloren und nun bleibt ihnen nur eines: Sie müssen in die Hauptstadt. Das Leben in den Elendsvierteln von Rom ist alles andere als einfach. Ohne die Hilfe ihres findigen griechischen Sklaven Alexios würde Marius’ Familie kaum überleben können – und daneben aalen sich die einflussreichen Bürger Roms in Wohlstand und Luxus! Aufgebracht schwört sich Marius, es den reichen Patriziern zu zeigen und sich ein geheimnisvolles Doppelleben zuzulegen. Im Schutz der Dunkelheit wird der arme Plebejerjunge zum gefährlichen “Dieb von Rom”, dessen tollkühne Streifzüge schon bald in der ganzen Stadt für Gesprächsstoff sorgen!
Alle Titel gibt es auch in der Schulbibliothek.